Eigenes Essen auf begrenztem Raum herstellen

Eigenes Essen auf begrenztem Raum herstellen

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Produktion, Abfallvermeidung

Lernergebnisse

Nach Beendigung dieser Aktivität haben die Schüler:innen gelernt:

  • Wie man ein funktionierendes hydroponisches System aufbaut 
  • Welche Pflanzen für Hydrokulturen geeignet sind 
  • Vorteile der Hydrokultur 
  • Grundlegende Nährstoffe für das Wachstum von Hydrokulturpflanzen 
  • Grundlegende wirtschaftliche Berechnungen 
  • Wie man einen angemessenen Preis für sein Produkt berechnet (optional) 
  • Wie man sein Produkt verkauft (optional) 
  • Die Bedürfnisse der Nachbarn der Schule und ihre Essgewohnheiten ( optional)

Benötigte Zeit

  • 90 Minuten für die Planung und das Sammeln von Informationen 
  • 45 Min. für den Bau des Systems 
  • 45 Min. für die Anpflanzung 
  • 45 Min. Vermarktung (fakultativ) 
  • 90 Min. Verkaufen (fakultativ) 
  • 45 Min. Reflexion
  • 180-315 Min. (4-7 Unterrichtseinheiten)

Erforderliches Equipment oder Materialien

Zusammenfassung der Aktivität

Ziel der Aktivität ist es, den Schüler:innen die Möglichkeiten des hydroponischen Anbaus und seine Vorteile vorzustellen. Der Anbau von Pflanzen in Hydrokultur ermöglicht den Anbau von Blattgemüse auf begrenztem Raum und mit weniger Ressourcen als im traditionellen Freiland- und Gewächshausanbau. Außerdem kann das Gemüse kontinuierlich geerntet werden, was zu weniger Lebensmittelabfällen führt. Die Schülerinnen und Schüler werden ihre eigenen Hydrokultursysteme erstellen, die direkt in der Schule verwendet oder der Gemeinde in der Nähe der Schule zum Kauf angeboten werden können, wodurch positive Beziehungen entstehen. Die Ernte kann auch in der Schulcafeteria verwertet werden. Optionale Teile der Aktivität ermöglichen es den Schüler:innen, Fähigkeiten in den Bereichen Marketing, Wirtschaft, Biologie und Chemie zu entwickeln.

Was zu tun ist

1. Einführung in das Thema 

Halte eine Präsentation oder zeig der Klasse ein Video über Hydrokulturen 

Hydroponik ist eine Methode, um Pflanzen ohne Erde anzubauen, wobei die Pflanzenwurzeln stattdessen in eine nährstoffreiche Lösung gesetzt werden. Diese Lösung ist sorgfältig ausgewogen, um alle notwendigen Nährstoffe, Mineralien und Wasser zu liefern, die die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Die Wurzeln werden häufig durch ein Material wie Steinwolle oder Perlit gestützt. 

Einer der Hauptvorteile des hydroponischen Anbaus ist, dass er weniger Platz und Ressourcen benötigt als herkömmliche Anbaumethoden. Da die Pflanzen in einer kontrollierten Umgebung angebaut werden, besteht kein Bedarf an Pestiziden oder Herbiziden, und das Wasser und die Nährstoffe können wiederverwendet werden, so dass weniger Abfall anfällt. Hydroponischer Anbau ermöglicht außerdem den ganzjährigen Anbau und kann höhere Erträge pro Quadratmeter liefern als der herkömmliche Anbau. 

Darüber hinaus können mit Hydrokulturen Pflanzen in Gebieten angebaut werden, in denen der Boden für den Anbau nicht geeignet ist, wie z. B. in Wüsten oder städtischen Gebieten. Auf diese Weise können frische Produkte vor Ort angebaut werden, wodurch lange Transportwege und die damit verbundenen Kohlenstoffemissionen vermieden werden. 

Insgesamt ist die hydroponische Landwirtschaft eine nachhaltige und effiziente Art des Pflanzenanbaus, die dazu beitragen kann, die Probleme der Ernährungssicherheit und der Umwelt anzugehen. 

Ressourcen für Lehrende

2. Umsetzung

Finde heraus, inwieweit die Schüler:innen mit dem Thema vertraut sind und ob jemand von ihnen zu Hause Pflanzen in Hydrokultur anbaut. Leg den Inhalt der Aktivität fest und welche Ergebnisse du erwartest. Pass den Inhalt und die Ergebnisse entsprechend deiner Situation und den ausgewählten optionalen Aktivitäten an. 

Die Basisaktivität ist die Vorbereitung eines Hydrokultursystems. Je nach Alter und Reife der Schüler:innen stellen wir das Material im Voraus zur Verfügung, oder die Schüler:innen können es sich selbst besorgen.

Mit einem Bohrer werden fünf Löcher in einem ausreichenden Abstand zueinander in ein HT-Abwasserrohr gebohrt. Die Schüler:innen verschließen ein Ende des Rohrs mit einem Stöpsel, das andere Ende wird mit einem nach oben gerichteten Kniegelenk verschlossen. Durch dieses Kniegelenk werden später Düngemittel und Wasser zugeführt.

Die folgenden Schritte hängen davon ab, wo das System platziert wird. Wenn es direkt in der Schule aufgestellt wird, pflanzen wir die Pflanzen ein. Wenn das System für den Verkauf an die Gemeinde bestimmt ist, können die Behälter mit den Pflanzen weiter vorbereitet werden, aber die Pflanzen werden nicht in das Hydrokultursystem eingesetzt.

Platzierung in der Schule:

Mit zwei Seilschlaufen an gegenüberliegenden Seiten des Rohrs befestigen wir die Hydrokulturen in einer horizontalen Position und füllen das Rohr auf halber Höhe mit Wasser, das mit Hydrokulturdünger nach den Anweisungen des Herstellers gemischt ist. ( Man kann den Dünger in BIO-Qualität selbst mischen, was das Bewusstsein für Pflanzenbiologie und Chemie fördert). In die gebohrten Löcher werden Behälter mit Pflanzen eingesetzt. Ideal sind leere Snack-Verpackungen, z. B. Joghurtbecher, in die ausreichend Löcher gebohrt werden. Dies zeigt den Schüler:innen die Möglichkeiten der Verwendung von Plastikabfällen. Wir werden eine Rolle Mineralwolle in die Behälter legen und Blattgemüsesamen einpflanzen. Denk an die Lichtbedürfnisse der Pflanzen und pass die Auswahl der Samen an den zukünftigen Standort des Hydrokultursystems an. Berücksichtige auch Feiertage und Pausen. Ein Vorteil des hydroponischen Anbaus ist, dass die Pflanzen über einen längeren Zeitraum ohne menschliches Zutun wachsen können, aber diese Zeit ist nicht unbegrenzt. Daher ist es ideal, um Kulturen wie Erdbeeren oder Salat anzubauen.

Angebot an die Gemeinschaft:

Es besteht die Möglichkeit, das System den Eltern und der Gemeinschaft rund um die Schule als Geschenk oder zum Verkauf anzubieten. Wenn wir uns für diese Option entscheiden, fördern wir die Beziehungen zur Nachbarschaft, erweitern das Bewusstsein für Hydrokulturen und ermöglichen es den Schüler:innen, Erfahrungen mit der Vermarktung zu sammeln. Es ist möglich, dies mit IKT-Kenntnissen zu verknüpfen und in geeigneten Klassen Werbe- und Informationsmaterial zu erstellen.

3. Reflexion

Nach erfolgreicher Durchführung ist es wichtig, die einzelnen Teile und Aktivitäten als Ganzes zu bewerten.

Diskutiere die Projektergebnisse mit den Schüler:innen.

  • Welche neuen Informationen und Fähigkeiten haben sie erworben?
  • Inwieweit empfinden sie die Aktivität als nützlich?
  • Was ist in eurer Gruppe gut gelaufen?
  • Welche Schwierigkeiten sind in eurer Gruppe aufgetreten?
  • Was können wir als Organisatoren der Aktivität beim nächsten Mal besser machen?
  • Nehmt ihr die Hydrokultur jetzt anders wahr als zu Beginn?
  • Was sind die Vorteile des Anbaus von eigenem Grüngut, selbst auf kleinem Raum?                        
  • Wie kann die Hydrokultur dazu beitragen, das Problem der Bodenverschlechterung zu lösen?
  • Inwieweit kann der Anbau von eigenem Gemüse zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung beitragen?

Es ist möglich, mit Hilfe von Apps wie Kahoot, Quizlet, Quizis, LearningApps usw. einen Test mit Informationen über Hydrokultur zu erstellen und die Schüler:innen diesen Test vor Beginn und am Ende der Aktivität ausfüllen zu lassen.

4. Präsentation

Es ist möglich, eine Gruppe zu bestimmen, die für die Foto- und Videodokumentation des Projekts verantwortlich ist und ihre Arbeit am Ende den anderen vorstellt. Eine andere Möglichkeit ist, dass Mitglieder aller Gruppen diese Dokumentation übernehmen. Diese Präsentationen können auf der Schulwebsite verwendet werden, um für nachhaltiges Wirtschaften und die Schule selbst zu werben.

Tipps, wie das Thema in den Lehrplan integriert werden kann

Dieses Thema kann in den Lehrplan verschiedener Fächer aufgenommen werden. Am besten geeignet dafür scheinen die Fächer Wirtschaft (Kostenberechnung, Festlegung von Gewinnspannen und Unternehmenszielen), Chemie (Lösungskonzentrationen, Nährstoffreaktionen), Biologie (Pflanzen, ihre Teile und Klassifizierung) und Sprachen (journalistische Arbeiten einer Dokumentationsgruppe) zu sein.